05. Nov 2019
Auch im Praxisalltag
ist es an allen Ecken und Enden spürbar: Unsere Welt wird immer digitaler. Ob Order
Entry System im Laborbereich, Terminvereinbarung mit dem Smartphone oder
individualisierte Therapien, die von riesigen Datenbanken profitieren … es tut
sich einiges. Welche großen Entwicklungen sagen Experten voraus – auch für
Arztpraxen und MVZ?
Laut einer aktuellen Roland-Berger-Studie ("Future of Health: Eine Branche digitalisiert sich - radikaler als erwartet", 2019) werden im Jahr 2025 rund 8 Prozent der Gesamtausgaben im Gesundheitsbereich für digitale Produkte und Dienstleistungen ausgegeben. Alleine in Deutschland könnte das Marktvolumen für diese digitalen Gesundheitslösungen bis dahin auf 38 Milliarden Euro ansteigen, so die Prognose. In ganz Europa rechnet man für 2025 mit einem Marktvolumen von rund 155 Milliarden Euro.
Einen besonders
großen Zuwachs sehen die Experten im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Hier
werden sich auch Technologiekonzerne immer stärker im Markt etablieren. "Diese
rasante Entwicklung der Gesundheitsbranche wird alle Marktakteure, Patienten,
Ärzte, Krankenhäuser, Versicherungen und Pharmaunternehmen zum Umdenken
zwingen", so Karsten Neumann, Partner von Roland Berger.
Spürbar werden die Marktveränderungen schon heute.
Beispielsweise an größeren Übernahmen im Gesundheitsbereich. Brandaktuell (November
2019): Google bzw. der Mutterkonzern Alphabet verkündigt, dass man das
Wearable-Unternehmen fitbit für rund 2,1 Milliarde US-Dollar übernehmen wird.
Fitbit ist ein wichtiger Anbieter für moderne Fitness-Armbänder und
Smartwatches, die – am Handgelenk getragen – rund um die Uhr Daten von der
Herzfrequenz bis zum Schlafrhythmus erheben können. Hiermit sichert sich Google
also ein ähnliches Marktsegment wie es Apple mit seiner Apple Watch besetzt hat.
Auch die Krankenversicherungen sind im Wandel und arbeiten laut Roland Berger derzeit verstärkt am Aufbau digitaler Angebote. Das Zusammenspiel zwischen Versicherungen, Versicherten und Behandlern wird sich wohl ebenfalls weiter verändern. Zu den Prognosen der Studie gehören u.a.:
Die Informationslandschaft, in der sich Menschen zurechtfinden müssen, entwickelt sich rasant und wird immer unübersichtlicher. Schon heute kennen Ärzte die Verunsicherung, die „Dr. Google“ bei vielen Patienten hervorruft. Weitere Informationen werden hinzukommen. Die Smartwatch meldet einen unregelmäßigen Herzschlag? Der zu Hause durchgeführte Labortest fördert auffällige Ergebnisse zutage? Ein Online-Gesundheitscheck spricht für eine bestimmte Erkrankung? Solche Informationen können durchaus wichtig und wertvoll sein, gerade bei zunehmender Qualität der Daten und der künstlichen Intelligenz, die dahintersteckt.
Doch ohne den Arzt, der richtig reagiert, nützen solche Informationen in der Regel wenig. Sie kennen ihre Patienten und können auf dieser Basis, ergänzt um weitere Diagnostik, die richtige Therapie oder Präventionsmaßnahme empfehlen.
Ärzte und Gesundheitseinrichtungen wie Medizinische
Versorgungszentren können Patienten sehr gut unterstützen, wenn sie diese Rolle
ernst nehmen und der Vielzahl von teils schwer verständlichen Informationen
Klarheit und Orientierung entgegensetzen.
Welche Konsequenzen mit der Digitalisierung verbunden sind, hängt – wie so oft – von jedem Einzelnen ab. So gilt es beispielsweise, die eigene Praxis oder das MVZ wirkungsvoll zu positionieren – je nach Praxiszielen z.B. als serviceorientierter Ansprechpartner für Patienten, versierter Kollege der Zuweiser und/oder hervorragender Kooperationspartner der Versicherungen.
Mit einer Premium Praxiswebsite, die für alle Entwicklungen gerüstet ist, machen Sie den ersten
Schritt!
Roland Berger Focus: Future of Health: Die Branche digitalisiert sich – radikaler als erwartet
Google und Fitbit: Alphabet kauft
Smartwatch-Hersteller (Google und Fitbit - Tagesschau-Beitrag)